Wie wird erfolgreich Therapiert?

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es nicht DIE EINE Therapie gibt, die bestimmt hilft. Es kommt immer darauf an, wer eine Therapie, wie und für welchen einzelnen Fall er sie durchführt. Es sind manchmal psychologische oder diätetische und übende oder andere Kombinationen mit der medikamentösen Therapie angebracht. In anderen Fällen sollte es vermieden werden, zwei Therapien nebeneinander herlaufen zu lassen; manchmal muss eine Therapie nach der anderen versucht werden, ehe man zu Ergebnissen kommt.


Es ist auch nicht so, als brauche man nur die eine oder andere Therapie anzuwenden, und dann ist das Leben problemlos. Oft muss man mit Teilerfolgen zufrieden sein. Es genügt auch nicht, nur den Betroffenen in die Therapie zu schicken, man muss schon bereit sein, sich zumindest teilweise auch selber einzubringen. Es reicht auch nicht, über Therapie lediglich zu lesen oder sich kundig zu machen. Es bedarf vielmehr des langfristigen inneren Engagements, des allmählich Hineinwachsens.

Familientherapie: stützende Beratung für alle Familienmitglieder;
 

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen: Positives Verstärken, Negatives nicht beachten oder bestrafen; beides sofort, nicht erst, wenn abends der Vater nach hause kommt oder sonst in dem Stil;
 

Kognitive Verhaltensmodifikation: inneres Sprechen lernen zur Selbstinstruktion und Selbststeuerung, lautes Denken, Selbstkontrollprogramme einüben;

Time out: eine bestimmte Methode, Kindern zum Nachdenken, zum Ruhigwerden zu verhelfen; dafür gibt es einen stillen Platz, an dem sie einige Minuten allein sein sollen; dem Kind wird genau erklärt, warum und wie lange es an seinem time-out-Platz bleiben soll;

Professionelle Beratung: problemorientiert, nicht tiefenpsychologisch; Entlastung, praktische Ratschläge, Überweisungen...;

Spieltherapie: Das Kind kann seelische Konflikte „ausspielen" und unter fachlicher Anleitung aufarbeiten;
 

In der Ergotherapie wird ein vielfaches zur Intervention und Behandlung angeboten

Ergotherapie: Gerade hier wird durch körperliche Übungsbehandlung das Gefühl für den eigenen Körper, die Koordination und die Wahrnehmung trainiert;
Über die Ergotherapie wird auch Sensorisches Integrationstraining: nach Jean A. Ayres angeboten; es geht um das möglichst harmonische Zusammenspiel aller Sinnes- und Körperfunktionen durch gelenkte Bewegungsübungen. Auch beinhaltet Ergotherapie das Visuo-Motor-Training: nach Marianne Frostig; Auch werden in der Ergotherapie Wahrnehmungs- und Koordinationsübungen und psychomotorische Spiele: nach J. Kiphardt angeboten. Ebenfalls und abschließen werden in Ergotherapie auch Elemente aus der Mototherapie (Passolt, München) angeboten; Balance, Körperschema, Lateralität usw. werden durch körperliche Übungsbehandlung gefördert;
 

Musiktherapie: Hinhören, Tonunterscheidung, Konzentration, Melodie und Rhythmus stehen im Vordergrund;
 

Heileurhythmie: Bewegungstherapie auf anthroposophischer Grundlage;
 

Hippotherapie: harmonische Bewegung, körperliche Selbstsicherheit, vertrautes Zuwenden zum Tier durch heilpädagogisches Reiten;
Zu den stark umstrittenen Therapien zählen die Festhaltemethode, die Klang- oder Horchtherapie (auch „Psychophonie" genannt) und die Kinesiologie.
Besonders geeignet für begleitende Langzeithilfen sind Selbsthilfegruppen ( wie z. B. unser Bundesverband oder andere Gruppierungen) und Elterntrainingskurse. Letztere wurden besonders von Frau Dipl. Psych. Neuhaus (demnächst Veröffentlichung beim Ravensburger-Verlag) entwickelt, finden aber auch sonst zunehmende Verbreitung; Auskünfte erteilen die Selbsthilfegruppen.

In den Fällen, in den keine Therapie einen positiven Einfluss auf das Kind ausübt, so das es nicht mehr und mehr "gruppenunfähig" wird oder aber die Gruppenfähig nicht erlangen kann, muss die Gabe von Ritalin abgewegt werden. Kinder sollten um fasst jeden Preis gruppentauglich bleiben.

Ein Kind was nicht in einer Gruppe integriert ist - ist kein Kind - kann nicht spielen, lernen und reifen.

Sicherlich ist die Argumentation, das Ritalin körperlich nicht abhängig machen kann - richtig! Genauso richtig, wie das es sich hier um ein Psychotonikum handelt. Allerdings sind auch psychische Abhängigkeiten zu berücksichtigen und nicht zu unterschätzen. Des weiteren sollte ein Blick in die "Nebenwirkungen" doch auch nachdenklich stimmen. Abschließend bleibt leider zu sagen, das Ritalin ohne jede weitere therapeutische Behandlung sicherlich die günstigste Lösung ist.